Meister Eckhart (1260 - 1328) hield in september 1235 een preek met onderstaande inhoud, die helemaal onder aan deze tekst staat. Tussen God en de kerk in stond hij op zijn eigen plek. Dichter bij God trouwens, denk ik zo. Als je de tekst leest, verneem je de zachtheid van de man. Voor zijn tijd moet hij ‘völlig’ onbegrijpelijk geweest zijn. ‘Mysticus’, die zijn ogen – niet: sloot, maar: - afwendde. Hij liet zich niet meeslepen door alles om hem heen, richtte zich (deed boete en inkeer) tot ‘de kleine’ van binnen en was daar trouw aan. En daar werd hij het spel gewaar van God en zijn ziel, ‘der innere Mensch’. Zorgvuldig en eerbiedig schrijft hij wat hij ‘zag’. Of moet ik zeggen: ‘Hoorde’? Hij leest een tekst, maar ‘hoort’ wat er te horen valt. O, Eckhart, leer ons luisteren en vliegen zoals jij...
(Jan Oegema:) Eckhart von Hochheim, op grond van zijn titel, magister theologiae, ’Meister’ genoemd, wordt geboren rond 1260 en heeft een goed stel hersens. Zijn schoolcarrière is voorbeeldig en brengt hem, telg uit een Thüringse familie behorende tot de lagere dienstadel, tot in Parijs, dan de intellectuele hoofdstad van Europa. Hij studeert aan de Sorbonne, later zal hij er verschillende malen doceren; hij mag er twee maal een prestigieus college verzorgen (het ’magisterium’), een voorrecht dat voorheen alleen Thomas van Aquino († 1274) is vergund. Hij is een enthousiast debater, met zijn spitsvondigheid en welbespraaktheid durft hij zich te meten met de grootheden van zijn tijd. Hij blijkt bovendien een kundig bestuurder die voor zijn orde, die van de dominicanen, verschillende functies vervult, van prior tot vicaris tot vicaris-generaal.
Eckhart is man van de wereld. Hij reist van Groningen naar Bohemen en van Stralsund naar Straatsburg: een middeleeuwse kosmopoliet. Zodra hij uit zijn privé-jet stapt, zijn de schijnwerpers op hem gericht. Voor zover bekend zijn er tijdens zijn leven geen afbeeldingen van Eckhart gemaakt, maar ik stel me hem zo voor: een tanige gestalte, sterk lichaam, smal gezicht, gave handen, getinte huid, lichtblauwe ogen (het een lichter dan het ander) en een aanwezigheid waardoor hij meteen de aandacht aan zich bindt. Hij spreekt snel, gevat en associatief, zijn publiek hoort hem dingen zeggen die het niet kan plaatsen. Wij wel, in zijn invallen herkennen wij tot onze verbazing Michelangelo, Descartes, Heidegger, Borges, Etty Hillesum. Hij is zijn tijd ver vooruit, en trouwens ook de onze; er moet nog menig genie geboren worden om hem beter te begrijpen.
Later meer, nu eerst Eckhart zelf. (Muziek: het tweede stuk op de cd ‘Litany’ van Pärt).
Homo quidam
Unser Herr spricht im Evangelium: »Ein edler Mensch zog aus in ein fernes Land, sich ein Reich zu gewinnen, und kehrte zurück« (Luk. 19, 12, in Vulgata: Homo quidam nobilis abiit in regionem longinquam accipere sibi regnum et reverti). Unser Herr lehrt uns in diesen Worten, wie edel der Mensch geschaffen ist in seiner Natur und wie göttlich das ist, wozu er aus Gnade zu gelangen vermag, und überdies, wie der Mensch dahin kommen soll. Auch ist in diesen Worten ein großer Teil der Heiligen Schrift berührt.
Man soll zum ersten wissen, und es ist auch deutlich offenbar, daß der Mensch in sich zweierlei Naturen hat: Leib und Geist. Darum sagt eine Schrift: Wer sich selbst erkennt, der erkennt alle Kreaturen, denn alle Kreaturen sind entweder Leib oder Geist. Darum sagt die Schrift vom Menschen, es gebe in uns einen äußeren und einen anderen, den inneren Menschen.
Zu dem äußeren Menschen gehört alles, was der Seele anhaftet, jedoch umfangen ist von und vermischt mit dem Fleische, und mit und in einem jeglichen Gliede ein körperliches Zusammenwirken hat, wie etwa mit dem Auge, dem Ohr, der Zunge, der Hand und dergleichen. Und dies alles nennt die Schrift den alten Menschen, den irdischen Menschen, den äußeren Menschen, den feindlichen Menschen, einen knechtischen Menschen.
Der andere Mensch, der in uns steckt, das ist der innere Mensch; den heißt die Schrift einen neuen Menschen, einen himmlischen Menschen, einen jungen Menschen, einen Freund und einen edlen Menschen. Und der ist gemeint, wenn unser Herr sagt, daß »ein edler Mensch auszog in ein fernes Land und sich ein Reich gewann und wiederkam.«
Man soll fürderhin wissen, daß Sankt Hieronymus und auch die Meister gemeinhin sagen, ein jeglicher Mensch habe von Anbeginn seines menschlichen Daseins an einen guten Geist, einen Engel, und einen bösen Geist, einen Teufel. Der gute Engel rät und treibt beständig an zu dem, was gut ist, was göttlich ist, was Tugend und himmlisch und ewig ist. Der böse Geist rät und treibt den Menschen allzeit hin zu dem, was zeitlich und vergänglich ist und was Untugend, böse und teuflisch ist. Derselbe böse Geist hält beständig Zwiesprache mit dem äußeren Menschen, und durch ihn stellt er heimlich allzeit dem inneren Menschen nach, ganz so wie die Schlange mit Frau Eva plauderte und durch sie mit dem Manne Adam (vgl. 1 Mos. 3, 1 ff.).
Der innere Mensch ist Adam. Der Mann in der Seele ist der gute Baum, der immerfort ohne Unterlaß gute Frucht bringt, von dem auch unser Herr spricht (vgl. Matth. 7, 17). Er ist auch der Acker, in den Gott sein Bild und Gleichnis eingesät hat und darein er den guten Samen, die Wurzel aller Weisheit, aller Künste, aller Tugenden, aller Güte sät: den Samen göttlicher Natur (2 Petr. 1, 4). Göttlicher Natur Samen das ist Gottes Sohn, Gottes Wort (Luk. 8, II).
Der äußere Mensch, das ist der feindliche Mensch und der böse, der Unkraut darauf gesät und geworfen hat (vgl. Matth. 13, 24 ff.). Von dem sagt Sankt Paulus: Ich finde in mir etwas, was mich hindert und wider das ist, was Gott gebietet und was Gott rät und was Gott gesprochen hat und noch spricht im Höchsten, im Grunde meiner Seele (vgl. Röm. 7, 23). Und anderswo spricht er und klagt: »0 weh mir unseligem Menschen! Wer löst mich von diesem sterblichen Fleische und Leibe?« (Röm. 7, 24). Und er sagt wieder anderswo, daß des Menschen Geist und sein Fleisch allzeit widereinander streiten. Das Fleisch rät Untugend und Bosheit; der Geist rät Liebe Gottes, Freude, Frieden und jede Tugend (vgl. Gal. 5, 17 ff.). Wer dem Geiste folgt und nach ihm, nach seinem Rate lebt, dem gehört das ewige Leben (vgl. Gal. 6, 8). Der innere Mensch ist der, von dem unser Herr sagt, daß »ein edler Mensch auszog in ein fernes Land, sich ein Reich zu gewinnen«. Das ist der gute Baum, von dem unser Herr sagt, daß er allzeit gute Frucht bringt und nimmer böse, denn er will die Gutheit und neigt zur Gutheit, zur Gutheit, wie sie in sich selbst schwebt, unberührt vom Dies und Das. Der äußere Mensch ist der böse Baum, der nimmer gute Frucht zu bringen vermag (vgl. Matth. 7, 18).