'Aber das Volk darf nicht unter dem bergenden Schatten des Sinai, mit dem es Gott umhüllte, daß es mit ihm allein sei, verweilen. Es muß aus der verborgenen Zweieinsamkeit mit seinem Gott hinaus in die Welt; es muß die Wüstenwanderung antreten, deren Ende das lebende Geschlecht, das unterm Sinai gestanden, nicht mehr erleben wird; erst ein nachgeborenes wird nach vollbrachter Wanderung durch die Wüste die Ruhe im göttlichen Heiligtum der Heimat finden.
Das Hüttenfest ist das Fest der Wandrung zugleich und der Ruhe; zum Gedenken an die einstige lange Wanderung, die dort endlich zur Ruhe führte, vereinen sich da die Hausgenossen zum heiteren Mahl nicht in den gewohnten Räumen des Hauses, sondern unter leichtem, schnellgebautem Dache, das den Himmel durchscheinen läßt.
Da mag sich das Volk erinnern, daß auch das Haus des jeweils heutigen Tags, mag es noch so sehr zur Ruhe und zum sichern Wohnen verlocken, doch nur ein Zelt ist, das vorübergehende Rast erlaubt auf der langen Wanderung durch die Wüste der Jahrhunderte; denn erst am Ende dieser Wanderung winkt die Ruhe, von der der Erbauer des ersten Tempels einst, wie eben an diesem Fest verlesen wird, sagte: Gepriesen sei, der seinem Volke Ruhe gab.'
(Uit: 'Stern der Erlösung', p. 355, gedeelte over het Loofhuttenfeest)